Das Jahreskonzert des JMV 2017: „Zeit reisen“

Die Vorbereitungen für das Jahreskonzert des Jugend Musik  Vereins Fürstenfeldbruck beginnen in der Regel bereits viele Wochen und Monate vor dem eigentlichen Konzert. Die Stücke müssen geprobt und auch der organisatorische Ablauf sowie die Moderation vorbereitet werden. Alles das zielt darauf ab, ein musikalisch anspruchsvolles und möglichst reibungsloses Konzert zu veranstalten. Doch wie das im Leben so ist, passiert immer alles anders als man denkt. Die Hiobsbotschaft erreichte uns bereits am Morgen des Konzerttages. Einer unserer Moderatoren und gleichzeitig der erste Alt-Saxophonist steckte auf Sizilien fest und konnte es nicht mehr rechtzeitig zum Konzert schaffen. In größter Eile und zugegebenermaßen beim ein oder anderen unter einem Anflug von Panik musste in kürzester Zeit für beide Rollen eine Vertretung gefunden werden.

Doch zum Glück merkte man dem Konzert, das unter dem Motto „Zeit reisen“ stand, letztendlich diese zusätzliche Anspannung nicht an. Das Eröffnungsstück „Baba Yetu“ wurde vom Hauptorchester in Begleitung des Nachwuchsorchesters mit verschiedenen Percussion Instrumenten gespielt. Im Anschluss daran begrüßte der zweite Vorstand Achim Huber das Publikum, einige Ehrengäste und übergab schließlich das Mikrofon an die beiden Moderatorinnen Sarah Huber und Luisa Kaufmann. Sie verdeutlichten mithilfe eines wortwörtlich roten Fadens als Zeitstrahl auf der Bühne das Motto anschaulich, indem sie zu jedem Stück einen charakteristischen Gegenstand auf dem Zeitstrahl ablegten. Darauf folgten zwei Stücke, bei denen der Nachwuchs alleine sein Können zeigen konnte: „The Flintstones“ und „Versaille“. Auch die im Anschluss daran von einem Teil des Nachwuchses und dem Hauptorchester gespielten Stücke „Music for the Royal Fireworks“ und „Eine kleine Nachtmusik“ erhielten vom Publikum großen Applaus. Ein besonderes Highlight im ersten Teil des Konzerts war auch das Flöten-Quartett, das in der Geschichte des JMV so zum ersten Mal auftrat. Es performte mit „Tick Tack“ ein Stück, das getreu dem Motto des Konzerts an das Geräusch einer Uhr erinnerte. Passend dazu lag nun auf dem Zeitstrahl eine Uhr. Den zweiten Teil eröffnete das Orchester mit dem Stück „Back to the Future“ aus den gleichnamigen Filmen der 1980er Jahre, anmoderiert von den drei Nachwuchsmoderatorinnen Marlena Treppte, Miriam Thomas und Michelle Maurer. Sie versuchten zunächst mit einem Skateboard aus dem Jahr 2015, was zur Zeit des Films ja noch in der Zukunft lag, zu fliegen und funktionierten dann kurzerhand ein Bobby-Car als DeLorean bzw. Fluxkompensator um. Danach folgte eine weitere Besonderheit. Bei dem von vier Saxophonen gespielten Stück „Lo and Behold“ von Lennie Niehaus musste aufgrund der Abwesenheit des eigentlichen Saxophonisten der Dirigent des Jugend Musik Vereins, Steffen Schmitt, selbst einspringen. Das Publikum und auch das Orchester selbst waren begeistert von dieser Einlage. Ein Saxophon Solo, gespielt von Franziska Schwojer, war auch Teil des nachfolgenden Stücks: „Once upon a time in the West“, einem Titel aus dem Italowestern „Spiel mir das Lied vom Tod“ von Ennio Morricone. Nach einigen weiteren Stücken, wie etwa „The Roaring Twenties“ und „80ies Flashback“, näherte sich das Orchester dem Ende des Konzerts. Passend zu den Zwanzigerjahren präsentierten Amelie Ronczka an der Klarinette, Felix Hofstetter an der Posaune, Martin Schmidl an der Trompete und Martin Spirkl am Tenorsaxophon einige fetzige Solostellen. Das letzte reguläre Stück „Millenium: A Reflection“ ließ etwa 1.000 Jahre Musikgeschichte vorüber ziehen. Mit der Zugabe „Shut up and Dance“ kamen die Musiker in der Gegenwart an.

Zusammenfassend war das Konzert des JMV trotz einiger Hindernisse im Vorfeld und der frühen Anfangszeit ein voller Erfolg. Musikalisch hat sich das Orchester von seiner besten Seite gezeigt und sein Können erneut bewiesen. Ein anschließendes gemeinsamen Essen diente als Ausklang des gelungenen Abends.